Mit dem Andreasturm hat Zürich seit 2018 ein neues Wahrzeichen. Das architektonische Meisterwerk mit Glasfassade umfasst 21 Stockwerke auf 80 Metern Höhe, wobei sich die Fläche ab dem 12. Stockwerk vergrössert. 745 grösstenteils hydrophobierte Stützen aus dunklem Beton – darunter auch einige aufwändige Spezialanfertigungen – lieferte die SACAC über nur 5 Monate Just-In-Time.
Bildquelle: www.andreasturm.ch
Ein einmaliger Unternehmensstandort: Der Andreasturm bietet Bürofläche und Räumlichkeiten für Verkauf und Gastronomie auf rund 20‘000 m2. Und dies gleich bei der Durchmesserlinie mit direkter Personenunterführung an den Bahnhof Zürich Oerlikon. Das Architekturbüro Gigon/Guyer entwarf somit nach dem Prime Tower bereits das zweite Wahrzeichen über den Dächern Zürichs. Das Bauwerk im Besitz der SBB AG überzeugt architektonisch durch seine komplett aus Glas bestehenden Aussenwände sowie die Vergrösserung der Stockwerksfläche ab dem 12. Stock.
Eine logistische Herausforderung
Für die Umsetzung des Projekts sicherte sich die Implenia AG das Mandat als Totalunternehmerin und übernahm somit die Koordination und Ausführung des Bauwerks. Eine grosse Herausforderung waren die extrem begrenzten Platzverhältnisse aufgrund der Nähe zu den Gleisen. Dieser Umstand forderte ein ausgeklügeltes Verkehrs-, Logistik- und Sicherheitskonzept und folglich aufeinander abgestimmte Just-In-Time-Lieferungen der verschiedenen Zulieferer.
Just-In-Time
Das anspruchsvolle Lieferprogramm war mitunter ein Grund, weshalb die SACAC AG als Lieferant für die 745 benötigten Stützen aus dunklem Beton ausgewählt wurde. „Just-In-Time ist im Rahmen unseres Lean Managements bereits Realität bei uns – unsere ganze Wertschöpfungskette ist nach diesem Konzept aufgebaut“, erklärt Ali Sacak, Projektleiter der SACAC. „Mit der Verdichtung des Lebensraums wird effizientes Bauen anders bald nicht mehr möglich sein“, ergänzt Geschäftsführer Dani Kiser, „deshalb haben wir uns schon vor Jahren für diesen Ansatz entschieden.“ Über 5 Monate hinweg lieferte die SACAC für den Andreasturm dementsprechend kontinuierlich Stützen für ein Geschoss pro Woche. Der zuständige Polier Daniele Garofalo ist zufrieden: „Auf die Lieferung der Stützen war stets Verlass und wenn mal ein Problem war, hat sich die SACAC sofort darum gekümmert – mit solchen Partnern arbeite ich gerne zusammen.“
Spezielle Stützen
Die Vergrösserung der Stockwerksfläche ab dem 12. Stockwerk stellte eine grosse ingenieurtechnische Herausforderung dar. Als günstigste Lösung erkannte das renommierte Ingenieurbüro Walt Galmarini AG mehrgeschossige schräge Spezialstützen, welche die Übertragung der enormen Vertikalkräfte von den Stützen im überhängenden in die darunterliegenden Stützen im zurückversetzten Gebäudeteil gewährleisten. Die durch die Schrägstellung bewirkten Umlenkkräfte an den Kopf- und Fussdetails werden mittels aufwändiger Spezialkonstruktionen über Zug und Druck in die Geschossdecken eingeleitet.
Anspruchsvoller Prozess
Die Schrägstützen mussten mit externer Unterstützung gefertigt werden und wurden zum Nadelöhr des Projekts: „Für die Stahlkerne in den Stützen waren wir auf mehrere Zulieferer angewiesen, welche den Stahl lieferten, diesen exakt zuschnitten und wiederum bei einem anderen Anbieter wurden die komplexen Schweissarbeiten verrichtet“, erklärt Sacak. „Das war eine koordinative Herkulesaufgabe“, lacht er heute.
Der letzte Schliff: Hydrophobierung
Da die Stützen während den Wintermonaten geliefert wurden, waren diese oft dem rauen Wetter ausgesetzt, was die schöne Optik des Sichtbetons hätte verunstalten können. Um dem vorzubeugen, wurden beinahe alle 745 Stützen in einem zusätzlichen Prozessschritt hydrophobiert. „Mit all diesen Anforderungen war es sicher ein anspruchsvolles Projekt“, schmunzelt Sacak, „und wir sind stolz, dass wir unsere Stärken überzeugend zeigen konnten.“ Dies bestätigt auch Benjamin Wissmann, zuständiger Projektleiter für die Tragkonstruktion bei Walt Galmarini AG: „Die Zusammenarbeit mit der SACAC war wie immer konstruktiv und freundschaftlich.“
«Andreasturm – Ein Projekt von SBB Immobilien.»